Bewerbung für einen Studienplatz - Motivationsschreiben
Viele Universitäten und Hochschulen fordern neben guten Noten auch ein persönliches Motivationsschreiben als Bewerbungsgrundlage für einen Studienplatz, denn die Universitäten und Fachhochschulen möchten wissen, ob sich eine Bewerberin oder ein Bewerber schon vorab mit dem Inhalt des Studiums auseinandergesetzt hat und ob er ein geeigneter Kandidat für ein Studium ist. Das Motivationsschreiben gibt auch die Möglichkeit. die eigenen Stärken hervorheben, die Motivation deutlich zu machen und notfalls auch mögliche Defizite zu erklären, etwa wenn die Abschlusszeugnisse nicht zu hervorragend sind.
Universitäten und Fachhochschulen machen sehr häufig detaillierte Angaben zu Länge und Inhalt des Motivationsschreibens (s. u.), woran man sich in jedem Fall halten sollte. In jedem Fall sollte man intensiv auf der Homepage der Hochschule nachforschen, wie sich die Hochschule präsentiert, welche Werte und Ziele sie in ihrer Selbstdarstellung verwendet, welches Profil sie sich selber zuschreibt. Diese Inhalte kann man auch mit Bedacht ins Bewerbungsschreiben einfließen lassen, denn schließlich sollte es bei den eigenen Vorstellungen und denen der Universität eine gewisse Übereinstimmung geben.
Man sollte stets daran denken, dass Universitäten Studierende aufnehmen möchten, die motiviert sind und intelligent argumentieren können, d. h., in einem Motivationsschreiben muss man daher zeigen, dass man sich mit dem angestrebten Studium auseinander gesetzt hat. Aus dem Motivationsschreiben muss hervorgejen, dass man sich über die Studienschwerpunkte, die ProfessorInnen, die Zusammensetzung der Studierenden, die internationalen Kooperationen oder das Ranking informiert hat - diese Aspekte findet man häufig in den Broschüren und Foldern der Hochschulen.
Vielen StudienplatzbewerberInnen fällt es schwer, eine solche kurze Abhandlung über die Motivation für die Bewerbung zu schreiben und überzeugend zu begründen, warum genau dieses Studium bzw. dieser Studiengang gewählt worden ist. Das Motivationsschreiben für einen Studiengang sollte etwa 500 bis 750 Worte umfassen, denn die PrüferInnen müssen oft hunderte von Bewerbungen lesen, d.h., wer umständlich und übertrieben viel schreibt, fällt negativ auf.
Wie bei allen Bewerbungsschreiben sind Einstieg und Schluss die wichtigsten Abschnitte eines solchen Motivationsschreibens. Man muss auch auf den sprachlichen Stil eines solchen Schreibens achten, denn mehr als drei Aussagen in einem Satz haben oft einen Leseabbruch zur Folge. Am günstigen ist es, wenn ein Satz eine einzige klare Aussage enthält, wobei kein Satz länger als acht bis fünfzehn Wörter sein sollte. Überflüssige Formulierungen, Ausschmückungen und Schachtelsätze, die gestelztes Gehabe vermitteln könnten, sind unbedingt zu vermeiden. Man sollte daher das Motivationsschreiben einige Tage ruhen zu lassen und es dann noch einmal überarbeiten, jeden einzelnen Satz prüfen und sich kritisch fragen, ob das für die Bewerbung um den Studienplatz wirklich relevant ist.
Viele Hochschulen geben Leitlinien oder Leitfragen vor, die BewerberInnen beantworten sollen, wobei besonders in geisteswissenschaftlichen Fächern wie Philosophie oder Soziologie sind diese Fragen der zentrale Inhalt eines Motivationsschreibens sein sollten. In jedem Fall ist es notwendig, eventuelle Vorgaben für ein Motivationsschreiben zu berücksichtigen und die erforderlichen formalen Kriterien einzuhalten.
Folgende Fragen sollten in einem erfolgreichen Motivationsschreiben in jedem Fall beantwortet werden:
- Warum möchte man diesen Studiengang wählen, was sind die Inhalte und welche davon interessieren mich besonders?
- Wie kann man sich persönlich damit identifizieren, und was möchte man später beruflich machen?
- Welche Qualifikation bringt manmit (z.B. Praktika), welche Sprachkenntnisse hat man und wie hat man smich auf diesen Studiengang vorbereitet?
Ein Motivationsschreiben ist die Visitenkarte für die Studienplatzbewerbung, deshalb sollte sie stilistisch und grammatikalisch fehlerfrei sein, d.h., Rechtschreib- oder Grammatikfehler sind bei der Bewerbung für ein Studium absolut zu vermeiden - daher sollte man seine Bewerbung und seinen Lebenslauf immer von einer sachkundigen Person oder - besser noch - mehreren Personen gegenlesen lassen.
In keinem Fall sollte man Vorlagen, die man im Internet findet, einfach kopieren.
Die wichtigsten Tipps finden sich in den Arbeitsblättern von Werner Stangl: Bewerbung für einen Studienplatz - Motivationsschreiben.
Literatur
Stangl, Werner (2010).
WWW:
https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/BEWERBUNG/Bewerbung-Studium.shtml (10-12-04)
Überblick über die Lerntipps
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