Eine mögliche Ursachen von Schreibblockaden ist auch die Angst, nicht richtig zu Zitieren. StudentInnen sollten heute immer davon ausgehen, dass alle wissenschaftlichen Arbeiten mit einer Plagiatssoftware überprüft werden, denn die Reputation der Universität und die des Professors stehen auf dem Spiel. Von Anfang an sollten zitierte Textstellen in wissenschaftlichen Arbeiten daher sauber dokumentiert werden, denn schon nach wenigen Tagen und Wochen lässt uns unser Erinnerungsvermögen im Stich und wir wissen nicht mehr, aus welcher Veröffentlichung was wörtlich oder sinngemäß übernommen wurde.
Wie sich Wikipedia nachlesen lässt, ist ein Zitat (lateinisch citatum, „das Angeführte/Aufgerufene“) eine wörtlich übernommene Stelle aus einem Text oder ein Hinweis auf eine bestimmte Textstelle. Ein Zitat ist also ein expliziter Hinweis auf eine andere Autorin oder einen anderen Autor. Übrigens: auch andere Medien wie Bilder, Filme oder Musik können als Zitat verwendet werden.
Eine der zentralen Fertigkeiten, die man sich als StudentIn daher aneignen muss, sind die formal richtigen Quellenangaben. Hier in Kurzform: In der Wissenschaft unterscheidet man zwischen direktem bzw. wörtlichem und sinngemäßem Zitat. Ein direktes bzw. wörtliches Zitat liegt vor, wenn Ausführungen einer Autorin, eines Autors oder mehrerer AutorInnen wörtlich in den eigenen Text übernommen werden. Derartige Übernahmen haben buchstaben- und zeichengetreu zu erfolgen. Jedes direkte Zitat wird im Text in Anführungszeichen gesetzt, wobei der Zitatvermerk (AutorInnen, Jahreszahl, Seitenangabe) nach dem abschließenden Anführungszeichen und vor dem abschließenden Punkt steht. Als indirektes Zitat bezeichnet man jede Form einer textlichen Anlehnung, sinngemäßen Wiedergabe oder auch nur stützenden Argumentation unter Verwendung fremder Gedanken und Ausführungen, wobei indirekte Zitate niemals in Anführungszeichen stehen, sondern sie werden im Text am Ende der übernommenen Inhalte mit dem in Klammern stehenden Beleg ("vgl." Autor, Jahreszahl, eventuell Seitenangabe; siehe aber unten: in den meisten Fällen wäre bei studentischen Arbeiten aber der Vermerk "siehe" bzw. "s." eher angebracht) abgeschlossen. Nicht zitiert werden müssen in einer wissenschaftlichen Arbeit Allgemeinwissen, das jedem Lexikon entnommen werden kann, also auch einschlägige Fachausdrücke und allgemeine Begriffe aus Fachlexika sowie einfache mathematische Formeln.
Unsicherheiten gibt es bei der Verwendung indirekter Zitate, d.h., viele StudentInnen stellen sich bei der Verwendung von Quellen die Frage, ob wirklich alles indirekt zitiert werden muss, da sicherlich irgendjemand irgendwann zu dem bearbeiteten Thema sinngemäß schon etwas Ähnliches veröffentlicht hat. Generell wird akzeptiert, dass Allgemeinwissen und fachliches Allgemeinwissen (also meist Inhalte aus Fachlexika) nicht indirekt zitiert werden müssen, allerdings lassen sich verallgemeinerungsfähige Regeln nur schwer ableiten. In den meisten Fällen wird der Vermerk „vgl.“ wissenschaftlich unzutreffend eingesetzt, denn jedes indirekte Zitat wird reflexartig mit dem „Vgl.“-Verweis eingeleitet, doch macht "vgl." eigentlich nur dann Sinn, wenn eine Quelle dem Geschriebenen vergleichend gegenübergestellt wird, d.h., inhaltlich abweichende Gedanken und Aussagen werden den eigenen Ausführungen gegenüber gestellt. Eher sollte man daher den „Siehe“-Verweis verwenden, da indirekte Zitate in wissenschaftlichen Arbeiten aber auch Bachelor-, Master- oder Diplomarbeiten überwiegend für hinweisende oder weiterführende Aspekte genutzt werden, also dem Leser werden ähnliche Quellen angezeigt, die das Geschriebene bestätigen bzw. vertiefen. Allerdings wird aktuell bei der unzutreffenden Verwendung von „Vgl.“- oder „S.“-Verweisen kein Unterschied gemacht, schließlich ist die Kontrolle von indirekten Zitaten sehr aufwändig, zumal die Anwendung auch in der wissenschaftlichen Community nicht überall konsistent ist. Anwendungs- und Interpretationsspielräume werden StudentInnen in einem vertretbaren Maß auch für die Grauzone zwischen fachlichem Allgemeinwissen und zitierpflichtigem Spezialwissen eingeräumt. In jeder wissenschaftlichen Disziplin prägen sich allgemein akzeptierte Abweichungen vom allgemeinen Zitierstandard aus, oft hat auch mancher Lehrende eigene Vorstellungen vom Belegen, daher sollte man das immer vor Beginn einer Arbeit abklären.
Alles Wichtige zu Quellenangaben und zum Zitieren findet sich in den Arbeitsblättern:
- Quellennachweise
- Quellennachweise - Praktische Hinweise (Sonder- und Spezialfälle)
- Fehler beim Zitieren
- Mustertext zur Literaturarbeit
- Das Plagiat - die Verwendung von Quellen ohne Beleg
- Plagiate an der Universität - Konsequenzen
Inhaltsverzeichnis dieses Lerntipps
Schreibblockade Was ist das? Was sagt die Psychologie dazu? |
Moegliche Ursachen |
Tipps zur Lösung von Schreibblockaden nebst Orten gegen Denkblockaden |
Praktische Übungen Kreativitaetstechniken Fremdsprachiges Schreiben |