Methoden des Mitschreibens
Wie nimmt man am besten mündlich präsentierten Stoff auf? Durch aktives Zuhören! Was heißt aktiv zuhören?
Beim aktiven Zuhören stelle man sich folgende Fragen:
- Welche Frage versucht der oder die Vortragende zu beantworten? Welches Problem soll gelöst werden?
- Man fragt sich laufend während des Vortrags: Wogegen wendet sich der oder die Vortragende? Wofür tritt er oder sie ein? Was soll bewiesen, was soll widerlegt werden?
- Welche logischen Schritte unternimmt der oder die Vortragende, um die gestellte Frage zu beantworten und um das Beweisziel zu erreichen?
- Während des Vortrages fragt man sich: Leuchtet das Gesagte ein? Ist die Argumentation schlüssig? Fallen Gegenargumente ein oder weiß man von Beispielen, die nicht durch die Argumente erfaßt werden? Wenn jemandem so etwas einfällt, formuliert man innerlich Fragen, die man bei der ersten sich bietenden Gelegenheit stellt.
Man muss sich also zuerst darauf konzentrieren: Was sagt die redende Person? Warum sagt sie es? Dann erst kommen Gegenargumente.
Wenn man etwas nicht versteht, sollte man den Mut aufbringen und fragen! Siehe dazu Die Angst vor dem klugen Gesicht!
Die "Hierarchie"-Methode
Eine herkömmliche Möglichkeit, Notizen anzufertigen, besteht in der hierarchischen Anordnung von Haupt- und Unterpunkten zur Strukturierung des Inhalts der Veranstaltung in logisch aufeinanderfolgende, leicht verständliche Teile:
TITEL
- Hauptpunkt 1
- Unterpunkt 1.1
- Unterpunkt 1.2
- Unter-Unterpunkt 1.2.1
- Unter-Unterpunkt 1.2.2
- Hauptpunkt 2
- usw.
Die "Stichwort"-Methode
Stichwörter sind prägnante Schlüsselwörter, die Sie als Erinnerungshilfen einem mündlichen oder schriftlichen Text entnehmen.
Die "Mind Map"-Methode
Eine der ungewöhnlichsten, aber auch effektivsten Techniken zur Anfertigung von Notizen sind Mind Maps (="geistigenLandkarten"), die eine nichtlineare Methode der Anfertigung von Notizen zu verschiedensten Zwecken darstellenfür die Planung bestimmter Vorhaben,
- das Erstellen von Zusammenfassungen,
- die Lösung von Problemen,
- das Verfassen von Gliederungen oder
- das Notieren neuer Ideen.
Mind Maps bewähren sich vor auch bei Gruppendiskussionen, bei denen es oft schwierig ist, Einzelbeiträge logisch zuzuordnen. Die Erstellung von Mind Maps erfordert weitaus weniger Schreibaufwand als konventionelle, lineare Notizen (wie z. B. die "Hierarchie"- und die "Stichwort"-Methode) und ermöglicht es zudem, alle wichtigen Punkte schnell zu klären. Außerdem ist es einfacher, Querverbindungen zwischen einzelnen Gedankensträngen herzustellen. Aus diesem Grund sind Mind Maps besonders gut für kreative Aktivitäten wie Brainstorming oder die individuelle Auseinandersetzung mit einem Thema geeignet. Lassen Sie beim Notieren der Punkte Ihre Assoziationen frei fließen, damit Ihre ganz persönliche geistige Landkarte entsteht: sie kann so einfach oder kompliziert sein, wie sie wollen, und womöglich müssen Sie sie mehrmals neu beginnen, bevor Sie mit Ihrer Anordnung der Punkte zufrieden sind.
Video zur Erstellung einer Mind Map mit Cécile Fiban
Tipp: Das TQ3L-Verfahren zur Mitarbeit
- Tune-In: Man stimmt sich auf das nun kommende Fach (positiv) ein.
- Question: Man formuliert neugierige Fragen zum voraussichtlichen Stundenthema und stimuliert dadurch das Interesse.
- Look at the speaker: Man schaut die/den Lehrende/n an, damit Hervorhebungen (z.B. durch Gestik) nicht entgehen.
- Listen: Man hört genau hin; auch durch die Stimme machen die Lehrenden Hervorhebungen, die man für die Mitschrift nutzen kann.
- Look over: Von Zeit zu Zeit überdenkt man das Gehörte: Ist ein roter Faden noch erkennbar, oder verstehe man nicht mehr, was man hört? Wenn man sich langweilt, versucht man vorauszudenken. Wenn man anderer Meinung ist, sammlt man Gegenargumente und notiert sie - etwa für eine Frage am Ende des Vortrags oder für die Diskussion.
Man lernt so auf die Dauer, im Unterricht Wichtiges von Unwichtigerem zu unterscheiden und seine Konzentration bei weniger Wichtigem zurückzunehmen, ohne dabei aber den roten Faden zu verlieren!
Inhaltsverzeichnis dieses Lerntipps
Richtig mitschreiben! Grundlegendes - Geschwindigkeit |
Die Methoden - Die Praxis des Mitschreibens - Hierarchie, Mindmap … Tipp: TQ3L-Verfahren |
Die Skripten Das Problem mit den Mitschriften - Die Angst vor dem klugen Gesicht! Nachbereitung der eigenen Notizen - Vorteil der eigenen Mitschrift |
Überblick über die Lerntipps
Student sein :: Zeitmanagement :: Arbeitsplatzgestaltung :: Konzentration :: Stressbewältigung :: Wiss. Schreiben :: Schreibblockaden :: Lernmotivation :: Arbeit in Gruppen :: Mitschrift :: Podcasting :: Die 5-Schritte Methode :: Prüfungsvorbereitung
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